Tools für Deine Marketingvideos
Die Technik ist der Hauptgrund, warum viele erst gar nicht mit Video anfangen. Es ist die Angst, nicht professionell genug rüberzukommen. Was könnten die Kunden denken? Leidet womöglich das gute Image?
Für meine Produktionsfirma Goldene Zeiten Media GmbH setzen wir High End Technik ein. Die technischen Anforderungen an Profi-Produktionen sind da, keine Frage. Was wir brauchen, ist jedes Mal unterschiedlich. Kreative Filmleute haben genaue Vorstellungen, mit welcher Technik sie arbeiten wollen, es ist eine Frage der individuellen Handschrift. Für uns lohnt es sich nicht, Geräte zu kaufen. Wir leihen sie aus.
Für Dich geht es um etwas ganz anderes: schnelle Alltagskommunikation. Dein Publikum kennt Dich und weiss, welchen Beruf Du hast. Niemand erwartet von Dir hochwertig produzierte Top-Produktionen, das ist völlig in Ordnung. Du bist Experte in Deinem Gebiet, aber Du bist keine Kamerafrau, kein Regisseur, keine Drehbuchautorin. Das ist eine ganz andere Sache. Häng‘ die Messlatte nicht unnötig hoch. Wichtig ist, dass Du es überhaupt machst.
Es sind genau 5 Komponenten, die in kleinem wie im großen Maßstab immer wieder eingesetzt werden.
Selbst wenn Du Dir die einzelnen Tools mal näher anschaust, brauchst Du keine halbe Stunde, um Dich da einzuarbeiten. Die Bedienungsanleitung für den Thermomix ist komplizierter.
#1 Deine Kamera - eine Linse
Moderne Smartphones liefern unglaublich gute Bildqualität. Viele filmen in 4K und haben sensationell gute Optiken an Bord.
Nutz‘ die Aufnahmeautomatik und Du stolperst nicht in die Komplexitätsfalle. Das ist ein schwarzes Loch, das Energie raubt. Hab stattdessen mehr ein Auge auf Licht und Ton.
Mit einer DSLR Kamera kannst Du einen Kinofilm machen. Brauchst Du das wirklich? Nein.
Auch webcams liefern gute Bilder. Achte darauf, dass der Weitwinkel nicht zu gross ist, das gibt kein schönes Bild.
Für Bewegung und Sport greifst Dur Action Cam, oft brauchst Du das Gegenteil: Ruhe.
#2 Dein Stativ für Ruhe im Bild
Wenn Du mit Deinem Laptop filmst, ist der Laptop selbst das stabilisierende Element. Sonst brauchst Du ein extra Tool, um Ruhe in Dein Bild zu bekommen und damit Du die Hände frei hast.
Fotostative sind nicht die erste Wahl, denn sie sind im Neigungswinkel nicht zu verändern. Videostative kannst Du ankippen und damit ein schöneres Bild produzieren, mit Bewegung.
Schau Dir auch mal den handlichen Gorillapod an. Das Ding kannst Du um den Kühlschrankgriff wickeln oder um die Autotür, schnell und flexibel.
Manchmal brauchst Du Bewegung im Bild. Es kommt dynamisch rüber, wenn Du beim Filmen läufst. Dafür kannst Du einen Selfie-Stick nehmen, oder einen Gimbal, der schöne ruhige Bilder wie Kranfahrten produziert.
#3 Der gute Ton
Niemand schaut gerne Videos mit schlechtem Ton an. Deshalb ist guter Ton ist ein Muss! Du brauchst ein externes Mikrophon. Der interne Ton der meisten Smartphones ist meist zu leise.
Günstige Lösungen gibt es schon ab 20 Euro. Viele nutzen das Ansteckmikro Smartlav+ von Rode. Es gibt neuerdings auch sehr gute kleine kabellose Mikros auf Bluetooth-Basis, so eines benutze ich.
Ein beliebtes Standmikrofon für den Schreibtisch ist das „Snowball“ von Blue. Ich habe das „Yeti“ von derselben Firma. Es ist sehr einfach zu bedienen und sieht ausgesprochen schön aus.
Empfehlungen findest Du weiter unten in der Technikliste.
#4 Das schönste Licht
Wenn möglich, nutze natürliches Licht, wo immer es geht. Wenn das Sonnenlicht zu grell strahlt kannst Du es mit einem weißen Vorhang verteilen.
Aufnahmen draußen werden am besten, wenn Du nicht bei extrem heller Mittagssonne aufnimmst. Dann produzierst Du heftige Schatten, das sieht nicht schön aus. Besser werden die Aufnahmen bei bedecktem Himmel. Damit kann die Smartphone-Automatik am besten umgehen.
Weil Du Dich nicht immer auf natürlich gute Lichtverhältnisse verlassen kannst, besorg Dir 2 Softboxen mit diffusem Licht.
Vor allem Brillenträger sollten sich nicht auf LED-Ringleuchten verlassen. Das gibt kreisrunde irritierende Reflexe auf der Brille.
#5 Deine Schnittsoftware
Gerade als Unternehmer oder als Selbständiger hast Du wenig Zeit. Deshalb solltest Du versuchen, möglichst wenig zu schneiden. Deine Videos kurz und knackig zu halten und in einem Rutsch aufzunehmen.
Dann kannst Du sie direkt am Handy bearbeiten.
Verzichte am besten auf pseudo-coole Grafikeffekte, das wirkt meistens nicht so cool wie erhofft.
Die Programme sind heute intuitiv und einfach zu bedienen. Du brauchst ohnehin nur die Basis-Funktionen. Deshalb kannst Du praktisch mit jedem Programm arbeiten.
Konkrete Tipps?
Wenn Du noch nicht alle Teile zusammen hast, findest Du hier Beispiele und Anregungen.
#1 Kamera
Die beste Kamera: Dein aktuelles Smartphone.
Webcam: Das momentan beliebteste Modell ist das Logitech C920.
#2 Stativ
Mein Favorit ist das Cullman Alpha 2800. Das Cullman Alpha ist stabil, leicht und mit 31 Euro preiswert. Du kannst den Neigungswinkel verändern, ohne dass Dir das Smartphone aus der Halterung kippt. Ein weiteres Plus: Du kannst es auf 1,84 m ausziehen, was auch für größere Menschen Augenhöhe ermöglicht. Denk an die Smartphone-Halterung, die nicht immer mit dabei ist.
Praktisch ist auch der Gorillapod. Kostet ab 20 Euro, je nach Ausführung.
Gimbal:
Von Rollei für etwa 50 Euro, auch für Action Cams.
Ich habe den Smove Mobile.
#3 Ton
Ansteckmikro:
Das SmartLav+ von Rode wird per Kabel mit Deinem Smartphone verbunden. Wenn Du mit Stativ filmst, brauchst Du ein Verlängerungskabel, zum Beispiel so etwas. Das kannst Du geschickt unter Deiner Kleidung verschwinden lassen. Check‘, ob die Anschlüsse für Dein Smartphone stimmen. Für iPhones brauchst einen Adapter.
Ich benutze dieses Mikro zusammen mit einer kabellosen Funkstrecke: Das Rode Wireless Go.
Von Kunden höre ich, dass auch das deutlich günstigere System von BOYA auch gut funktioniert.
Es gibt neuerdings auch sehr gute kleine kabellose Ansteck-Mikros auf Bluetooth-Basis: das Mikro SmartMike+ von Sabinetec. Prima, um Umgebungsgeräusche zu minimieren, wenn Du z.B. draußen filmst, in einer Großstadt. Wer Facebook Live damit machen will, braucht das Set. Sonst reicht ein einziges Mikro, Kosten bei etwa 130 Euro.
Sennheiser hat etwas ähnliches im Programm, das Memory Mic.
Ein beliebtes Standmikrofon für den Schreibtisch ist das „Snowball“ von Blue. Ich habe das „Yeti“ von derselben Firma. Einfach zu bedienen, und sieht ausgesprochen schön aus.
#4 Licht
Beispiel für Softboxen im Set , ca. 74 Euro.
Vor allem Brillenträger sollten sich nicht auf LED-Ringleuchten verlassen. Das gibt kreisrunde irritierende Reflexe auf der Brille.
#5 Deine Schnittsoftware
Ich benutze die App „InShot Pro“ für Videoschnitt am Handy.
Längere Videos schneide ich auf meinem iMac mit Final Cut ProX.
Auf meinem Windows Laptop läuft Filmora Wondershare.
Praktisch alle Schnittprogramme sind heute intuitiv und einfach zu bedienen. Du brauchst ohnehin nur die Basis-Funktionen. Ob Magic Video Deluxe oder iMovie – alles bestens.
Wenn Du bisher noch gar nichts in dieser Richtung hast, schau Dir Openshot an – preisgekrönt, open source und kostenlos.